Mich traf vor einigen Tagen beinahe der Schlag.
Und damit meine ich nicht den Moment, als mein absolutes Horrorszenario auf einmal grinsend vor unserer Tür stand und mich ausgelacht hat.
Sondern genau die Millisekunde, in der der Mann und ich unseren Keller betraten.
Es war der Freitag, nachdem wir die „erfreulichen“ Neuigkeiten erhalten hatten.
Uns war zu diesem Zeitpunkt bereits bewusst, dass wir aus finanziellen Gründen unsere Wohnung verlassen müssen.
Und auch, dass wir schon allein auf unseren 71 Quadratmetern viel zu viel Zeug angesammelt haben.Viel zu viel Zeug, das wir unter gar keinen Umständen auf knapp der Hälfte des Platzes unterbringen können.
Der erste logische Schritt war: Keller aufräumen.
Hatten wir schon lange vor und zwei, drei lausige Quadratmeter klangen erst mal besser als die ganze Wohnung selbst.
Frohen Mutes machten wir uns also auf den Weg nach unten.
Und dann BÄM!
Ich stand dort unten, umgeben von Zeug, an das ich die letzten 6 Monate oder länger keinen. Einzigen. Gedanken. Verschwendet. Habe.
Ich habe nichts vermisst.
Ich hätte Dir nicht mal sagen können, was alles da unten Staub angesetzt hat.
Bitte sag mir, dass Du gerade auch über den Inhalt Deines Kellers (vielleicht sogar Deiner Wohnung) nachdenkst.
Hast Du auch viel zu viel Zeug in der Wohnung oder im Keller? Weißt Du, was da alles so rumliegt?
Gibt es einen Raum, eine Schublade in Deiner Wohnung der für Dich jetzt eher in die Richtung schwarzes Loch fällt?
Dann wird es Zeit, damit Schluss zu machen.
Inspiriert von diesem anstrengenden Wochenende habe ich für Dich meine auf Herz und Nieren geprüfte Liste mit Dingen, die Du heute noch loswerden kannst zusammengestellt.
Du wirst nichts davon vermissen. Das verspreche ich Dir!
- Kissen: Jedes Mal, wenn ich beim Möbelschweden bin finde ich garantiert genau DAS Kissen, nach dem ich schon IMMER gesucht habe. Geht’s Dir ähnlich? Trenne Dich jetzt von den überzähligen Kissen, die eigentlich schon ganz hässlich sind oder unförmig, die gar nicht zu Deinem Stil passen, die irgendwo in Schränken gestapelt sind.
- Wolldecken: Die alte Fleecedecke, die eine fusselige, die verfärbte, die auf die Du mal Rotwein geschüttet hast? 1 Decke pro Person im Haushalt sollte wirklich reichen. Und nein, ein eventueller Umzug in 6 Jahren ist keine Ausrede, die ganzen Dinger zu behalten!
- Bettwäsche: Schuldig im Sinne der Anklage. Wir besitzen seit einigen Wochen nur noch 2 Garnituren Bettwäsche (also jeweils 2 Kissenbezüge, 2 Bettbezüge, 2 Spannbettücher). Das ist genau 1 Maschine Wäsche und während die eine wäscht, kommt die andere drauf.
- Handtücher: Bis vor kurzem waren unsere Badschränke so vollgestopft mit Handtüchern, dass ich die Türen nicht mehr richtig zubekommen hab. Jetzt besitzen wir noch jeder 2 kleine und 2 große Handtücher und als Bonus oben drauf noch eines zum Haare tönen. Das reicht dicke! Du benutzt Deine Handtücher ungefähr für zwei Minuten nachdem Du Dich gerade grundgereinigt hast. Sie müssen nicht jeden Tag ausgetauscht werden.
Überzählige Decken, Bettwäsche und Handtücher kannst Du z.B. an Dein örtliches Tierheim spenden. Die sind oft dankbar für weiche Bettchen für die Tiere.
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- Bügel: Oh mein Gott, wieso haben wir nur so viele Bügel? Trenne Dich am besten heute noch. UNBEDINGT! Sozialkaufhäuser oder Second Hand Läden sind dankbare Abnehmer.
- Gläser und Tassen: Ich habe manchmal das Gefühl, unsere Gläser vermehren sich. Welcher Mensch braucht 18 Wassergläser? Richtig, keiner! Wenn Du selten Gäste hast oder einfach nie Wein/ Bier/ Whiskey trinkst, überlege Dir ob es da nicht auch 2 oder 3 von jeder Sorte tun.
- Tupperware-Boxen: Der Inbegriff der Spießigkeit und doch in jedem Zuhause zu finden. Du brauchst die? Ganz sicher? Zumindest die Boxen ohne Deckel und anders herum kannst Du getrost entsorgen.
- Vasen: Kannst Du Dich erinnern, wann Du das letzte Mal eine Vase gebraucht hast? Wenn Du Dich nicht ständig mit frischen Blumen beschenkst (oder beschenkt wirst) gibt es keinen Grund, 12 Vasen zu besitzen. Eine oder zwei reichen eindeutig!
- Messbecher: Die kriegen auch Babies im Schrank, oder?
Bei uns findet man momentan noch 4 (!) in der Schublade. Nur noch zwei, yay! Mehr als 2 braucht aber keiner, trenn Dich vom Rest!
- Kochlöffel und Schöpfkellen: Entsorge zu allererst die unhygienischen alten Kochlöffel und schaffe Dir einen richtig guten an. Ich mag besonders die aus Olivenholz gern. Wenn Du nicht in einer Suppenküche arbeitest, kannst Du auch ganz getrost alle Schöpfkellen bis auf 1 loswerden.
- Küchenwerkzeug: Wir hatten zu einem Zeitpunkt mal 4 Sparschäler. Dazu 3 Reiben in drei Größen. Behalte den Schäler, die Reibe, die Dir am nützlichsten, am vielseitigsten und am liebsten sind. Ich habe mich zum Beispiel für eine Reibe entschieden, mit der ich von der Muskatnuss bis zur Karotte alles reiben kann.
Wenn Du 1 Werkzeug hast, das Du vielseitig einsetzen kannst, sparst Du Platz, Geld, Zeit und Nerven.
- Teller: Ich habe gerade mal überschlagen und bin zum Ergebnis gekommen, dass es in unserem 2-Personen-Haushalt momentan sage und schreibe 19 Essteller und ca. 10 bis 12 Kuchenteller gibt. Da ich keine Armenspeisungen durchführe, keine 8 Kinder habe oder ständig Gäste bewirte, müssen die als nächstes ausziehen. Update: Erledigt! Wir haben noch 4 von jeder Sorte, immer noch zu viel, aber alles wollten wir nicht weggeben.
Findest Du bei Dir auch solche absurden Anhäufungen?
- Alte Unterlagen: Die alten Ordner mit dem Sehtest von 2006 und dem Kontoauszug von 2003? Tob Dich mal so richtig aus und shreddere was das Zeug hält. Hier kannst Du Dich über die Aufbewahrungsfristen von Dokumenten informieren. Aber den Zettel mit der PIN deines alten Nokia-Knochens brauchst Du bestimmt nicht mehr.
- Fotos: Ich habe früher viel analog fotografiert. Von den durchschnittlich 30 Bildern wurden vielleicht 5 richtig gut. Und die restlichen 25 meistens eher richtig schlecht. Entsorge diese Fotos und archiviere die, die Du hast. Natürlich auch Deine Digitalfotos. Man neigt dazu, 60+ Fotos von einem Ereignis zu schießen und hebt sie alle auf.
Auch Festplattenspeicher kostet Dich bares Geld!
- Notizbücher: Wenn Du sie bisher nicht benutzt hast und in absehbarer Zeit nicht benutzen wirst, entsorge sie. Ja, ich weiß, sie haben Geld gekostet. Aber das bekommst Du nicht zurück, wenn Du sie lagerst.
- Bücher, CDs und DVDs: Wie oft siehst Du Dir die DVDs in Deinem Regal an? Wie oft ziehst Du die CD noch aus dem Schranken, obwohl Du sie längst auf den Computer gezogen hast? Und wie viele Bücher verstauben, weil Du sie nie wieder anfasst? Wandle sie in bares Geld um. Ich verkaufe am liebsten über Rebuy – unkompliziert, schnell und hohe Auszahlungen. Win-win-win! (Einen ausführlichen Artikel zum Thema findest Du hier auf meinem zweiten Blog Fülleleben!)
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- Ungelesene Bücher: Die möchte ich noch einmal separat aufgreifen. Ungelesene Bücher üben oft einen riesigen Druck auf Dich aus. Die müsstest Du alle noch lesen. Du hast sie doch schon gekauft. Aber egal wie oft Du anfängst, sie sprechen Dich doch nicht an. Lass sie gehen und nimm den Zwang von Dir.
- Bastelzeug (wenn Du eigentlich ungern bastelst): Du würdest total gerne ein Scrapbook machen oder nähen oder malen. Du hast alle Materialien zuhause. Aber Du tust es nie. Weil Du Deine Zeit für andere Dinge verwendest. Jedes Mal siehst Du die stummen, anklagenden Blicke Deiner Pinsel, Deiner Sticker oder Nähmaschine. Trenne Dich – von diesen „Anklägern“ und von dem Anspruch an Dich selbst. Wenn Du einfach nicht malen, basteln, töpfern möchtest ist das völlig in Ordnung. Zwing Dich auf keinen Fall dazu, sondern lass auch sie gehen. Kindergärten sind hier dankbare Abnehmer!
- Büromaterial: Vor einem Vierteljahr kaufte ich total niedliche, total unpraktische Fuchspost-its. Obwohl ich nie Post-its verwende. Und sie echt einfach für nichts zu gebrauchen sind. Auch sie müssen gehen (wenn Du sie willst, schreib mir). Genauso wie die unzähligen Stifte, Tesafilm-Abroller, Tacker (in Katzenform) und. so. weiter.
- Duschgels und Haarshampoos: Ich schlage nicht vor, sie wegzuwerfen. Schau Dir nur an, was Du wirklich brauchst. Das Shampoo für rote Haare obwohl sie längst wieder eine andere Farbe haben? Drei verschiedene Conditioner? Brauch sie auf. Und kaufe dann nur 1 Duschgel nach und 1 Haarshampoo.
- Make-Up: Sortiere alle Produkte aus, die Du länger als 3-4 Monate nicht verwendet hast. Ernsthaft!
- Nagellacke: Das gleiche hier! Vielleicht hast Du eine Freundin, der diese ein, zwei Farben total gut stehen würden? Frag doch mal, ob sie Deine Nagellacke haben möchte. Wenn nicht: Weg damit!
- Arzneischrank: Entferne alle abgelaufenen Medikamente. Da wir in einem Land leben, in dem überall Apotheken zu finden sind, reicht ein kleiner Grundstock. Was genau alles vorhanden sein sollte, kannst Du hier nachlesen. Den Rest solltest Du fachgerecht entsorgen.
- Zeitschriften: Nur zwei Worte: Raus damit. Du wirst sie wahrscheinlich nie wieder lesen. Wirf sie weg. Ich frage bei uns am Schwarzen Brett in der Firma ob Kollegen alte Ausgaben haben wollen. Oder tausche Magazine mit Freundinnen. Ansonsten: Ab in die blaue Tonne.
- Lebensmittel: Es schadet nicht, Deinen Lebensmittelvorrat auf Herz und Nieren zu prüfen. Abgelaufenes solltest Du Dir einzeln vornehmen. Abgelaufen heißt nämlich nicht immer gleich schlecht. Nüsse, Kerne, Samen, die bereits länger offen sind, Backzutaten, geöffnete Päckchen Mehl werden oft schnell schlecht. Es bringt aber auch nichts, wenn Du etwas nur aufhebst, weil es eigentlich noch gut ist. Wenn Du nicht vorhast, es jemals zu essen, gib es weg. Inzwischen hast Du die Möglichkeit, genießbare Lebensmittel über Apps und Websites zu tauschen oder zu verschenken.
- Alte Kabel und Gebrauchsanweisungen: Das Ladekabel von Deiner ersten Digitalkamera, die schon längst den Geist aufgegeben hat? Die Gebrauchsanweisung Deines Videorekorders von anno dazumal? Ab zum Wertstoffhof damit!
- Möbel: Gerade Möbel vom großen schwedischen Anbieter gehen weg wie warme Semmeln. Ab mit ihnen auf die eBay-Kleinanzeigen! Hier kriegst Du auch beinahe alles unter die Leute.
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Dein Zeug loszuwerden kann manchmal ganz schön schwer sein.
Ich weiß das.
Du hast Geld für die Sachen ausgegeben.
Du hast sie in Momenten gekauft, in denen sie genau das waren, wonach Du gesucht hast.
Du hast sie in Erinnerung an jemanden oder etwas gekauft.
Du hast sie gekauft, obwohl Du wusstest, dass Du sie nie tragen oder nutzen würdest.
Du schämst Dich dafür.
Oder willst nicht, dass alles umsonst war.
Du hältst an ihnen fest, weil Du denkst, du brauchst sie sicher irgendwann wieder.
Du behältst sie „für Gut“.
Der Verkaufspreis ist viel zu gering für das, was sie Dich gekostet haben.
Ich kann das alles verstehen.
Ich bin auch nicht perfekt.
Und noch lange nicht 400%ig organisiert! Das will ich auch nicht, ich finde mich unperfekt ziemlich gut!
Aber es ist ungeheuer wichtig, dass Du diese Gedanken gehen lässt.
Denn Dein Geld kommt nicht zu Dir zurück, auch wenn Du das ganze Zeug noch Jahre lagerst.
Das Zeug wird auch nicht besser davon oder mehr wert, wenn es herumliegt.
Andere Menschen werden nie den Wert (er)kennen, den dieses eine Ding für Dich einmal hatte.
Befreie Dich von diesen Gedanken.
Mache ein Foto von dem Gegenstand.
Schreib auf, was Du mit dem alten Pullover oder dem Kaffeeservice Deiner Oma verbindest.
Denn darum geht es eigentlich.
Um die Erinnerung.
Und die hängt nicht am Zeug.
Sondern sie lebt in Dir.
Denke an einen Heißluftballon: Um höher zu steigen, muss er Ballast abwerfen.
Ute
Hi Andrea,
ich liebe Deinen Blog und Du sprichst mir oft genug aus dem Herzen. Da ich in 1 – 2 Jahren in mein Wohnmobil ziehen will, aber momentan mit meiner Familie über 120 qm bewohne, kannst Du Dir ja sicher vorstellen, wieviele der Sachen weg müssen. Ich fange grad an, meine gefühlten 1000 Bücher loszuwerden – fällt mir irre schwer, da ich ein absoluter Büchernarr bin. Da inspiriert mich Dein Artikel jetzt natürlich noch mehr.
Liebe Grüße
Ute
Andrea
Liebe Ute,
von 120 Quadratmeter runterzukürzen – puh, da hast Du ja noch einiges vor Dir!
Du musst mir unbedingt genau erzählen, was Dich zu diesem Schritt inspiriert.
Der Mann würde auch sofort in ein mobiles Zuhause ziehen, aber ich kann mir das gar nicht vorstellen 🙂
Mich von meinen Büchern zu trennen war am Anfang auch echt hart für mich.
Ich liebe sie und ich wollte immer eine ganze Bibliothek haben.
Aber dann habe ich festgestellt, dass das gar nicht zu meinem Lebensentwurf passt. Und das verdiente Geld war auch ein netter Anreiz 🙂
Ich danke Dir auch sehr für Deine lieben Worte 🙂
Alles Liebe
Andrea
Silke
Hallo Ute,
das schaffst du! Ich habe das zum Glück schon hinter mir. Wir haben auch in einer 117qm Wohnung gelebt, sind dann in eine 50qm Wohnung und von dort in ein Wohnmobil gezogen. Alles innerhalb von 2,5 Jahren. Inzwischen habe ich nur noch ein paar Kartons im Keller meiner Mutter stehen und einen Rucksack voller Habseligkeiten mit dem ich um die Welt Reise. Auch das Wohnmobil ist schon wieder verkauft. Und soll ich dir was sagen? Ich bin sooooo viel glücklicher und freier als zuvor.
Dein Problem mit den Büchern kann ich nachvollziehen, aber wenn die Bücher erst einmal gespendet oder verschenkt sind, wirst du sie nicht mehr vermissen. Du wirst in deinem Leben so unglaublich viel Besseres erleben als dir ein Bücherregal jemals geben kann. Glaub mir. 😉
Viel Erfolg. und vielen Dank an Andrea für diesen schönen Artikel.
Liebe Grüße
Silke von Minimalisch
ANNA
Liebe Andrea,
Das kommt genau zur richtigen Zeit, da wir schon wieder umziehen muss ich auch dringend Ballast los werden… Vielen Dank für diesen wunderbaren Blog!
DRÜCK DICH
Andrea
Anna, Du packst das!! 🙂 Es ist wahnsinnig, wie viel Zeug man in kurzer Zeit so ansammelt, oder?
Ich drücke Dich!
Kathi von My-Happiness
Puhhh, das kenne ich 😀
Vor einem Jahr bin ich mit meinem Freund zusammengezogen, er der absoluten Minimalist und ich ein absoluter Sammler von allem…Egal ob Klamotten, Kosmetik oder Bücher, ich glaube ich müsste theoretisch nie wieder shoppen gehen… Ich beginne gerade erst, mich ernsthaft mit dem Thema Minimalismus auseinanderzusetzen und langsam mich von meinem Kram zu trennen, aber es fällt mir echt nicht leicht…
Liebst
Kathi
My Happiness
Andrea
Huhu Kathi,
sauschön, Dich hier zu lesen! 🙂
Ja, wem sagst Du das!!! 😀 Als der Mann vor ca. 2 Jahren anfing so langsam an meinen Büchern (read: meiner Bücherei 😉 ) rumzumäkeln dachte ich zuerst „Ey, du spinnst ja wohl, niemals gebe ich meine Bücher her!“ und jetzt hab ich noch einen Karton. Ich finde, wenn man mal angefangen hat, dann geht es auch viel leichter.
Oft ist es für mich einfacher, wenn wir gemeinsam entrümpeln. Dann hat man diese spezielle Dynamik und trennt sich doch eher 🙂
Wünsche Dir viel Erfolg und viel Leichtigkeit beim minimalisieren!
Alles Liebe
Andrea
Jessie
Ohh da sind auf jeden Fall ein paar tolle Anregungen bei um mal den Haushalt ordentlich auf den Kopf zu stellen!
Gleich speichern und die Tage mal angehen!
Andrea
Freut mich, dass Du die Liste magst, Jessie! 🙂 Berichte doch mal, was Du losgeworden bist!
Alles Liebe
Andrea
Christin
Als ich vor einigen Jahren rund 18 Monate mit dem Rucksack um die halbe Welt reiste, habe ich mich zwischendurch öfters gefragt: „Hmmm, ich weiß, dass mein Keller bis oben hin voll mit meinem Zeug ist, aber ich habe KEINE Ahnung mehr, was das alles ist?!“
Als ich dann wieder zuhause war und meine Wohnung wieder neu bezog, hatte ich das dringende Bedürfnis zu entrümpeln und mich von Ballast zu befreien. Das war einfach herrlich! Ich ging auf Flohmärkte und bedauerte meine Kunden innerlich dafür, dass sie sich nun das ganze Zeugs in den Keller packen und vermutlich schon morgen vergessen würden, dass sie es überhaupt besaßen. Flohmarkt ist eine tolle Sache! Man kommt in Kontakt mit netten Leuten, die eine Freude an deinen Sachen haben, bekommt noch ein paar Euro fünfzig dafür und hat wieder Platz und Luft um sich herum.
Dein Artikel bringt mich zum Schmuzeln. Ich könnte wieder eine Entrümpelungsaktion brauchen… 😉
Andrea
Liebe Christin,
😀 mir ging es bei unseren ausgiebigen eBay-Verkäufen auch so! Die armen Leute, jetzt plagen die sich mit dem Krempel rum.
Entrümpeln macht süchtig, ich überlege auch schon, was wir denn noch alles loswerden könnten… 😉
Annika
Danke für diese tolle Liste! Da hab ich doch noch ein bisschen Inspiration für mein diesjähriges Entrümpelungsprojekt gefunden. Ich finde es aber tatsächlich am schwierigsten mich von Dingen zu trennen, die noch gut sind, teuer waren, ich aber nie benutze… Oder von Geschenken… da hab ich immer ein ganz schlechtes Gewissen…
Andrea
Liebe Annika,
ich finde den Besitz dieser Gegenstände (noch gut, sehr teuer, nie genutzt, Geschenke, alles gleichzeitig) auch sehr belastend. Ganz schlimm sind auch geerbte Dinge. Deshalb versuche ich, niemanden in die Verlegenheit zu bringen mir etwas zu schenken und wenn doch, dann etwas, das ich mir selbst ausgesucht habe/ ich (auf)brauchen kann oder ähnliches.
Einige Fragen, die Du Dir aber immer stellen solltest und vielleicht schreibe ich dazu auf der Sparfüchsin einmal einen ganzen Artikel, ist:
-Warum willst Du es behalten?
-Was verlierst Du, wenn Du es weggibst? (die Erinnerung ist ja z.B. nicht in einem geerbten Teller, sondern in Dir drin etc.)
-Was gewinnst Du, wenn Du es weggibst?
und die wichtigste Frage von allen: Würdest Du es retten, wenn es in einem Feuer verbrennen würde?
Wenn der Gewinn für Dich größer ist, als der Verlust (es wird auch nicht mehr wert, wenn es herumliegt), wenn Schuldgefühle Dich daran hindern, die Du gar nicht haben möchtest und vor allem, wenn es Dir sowas von egal wäre, ob es weg wäre oder nicht, dann hast Du 100% mehr davon, Dich zu trennen. Das klingt schwer, aber das ist wirklich mein allerbester Tipp.
Vor allem die Feuer-Frage machte mir so richtig bewusst, was für mich wirklich wichtig ist. Und das waren nie die ungenutzten, viel zu teuren, nur herumliegenden Dinge 🙂
Alles Liebe!
Andrea
FashionqueensDiary
Tolle Auflistung und du hast absolut Recht, einige Dinge davon sind in der Tat überflüssig und können entsorgt werden 🙂
Andrea
Die Liste ist für jeden natürlich ein bisschen anders, freut mich, dass Du ein paar „Ballaststoffe“ entdecken konntest hihi 🙂
Laura
Es ist schon erschreckend zu sehen, was mit der Zeit immer mehr dazu kommt, was man am Ende nicht braucht. So kann man sich auch auf den verschiedensten Arten davon trennen und vielleicht noch den ein oder anderen Euro dafür bekommen.
Petra Gorholt
Wunderbar! Gerade hab ich mir mal überlegt, dass ich viel zu viel „Sachen“ habe und anfangen möchte, aufzuräumen und auszumisten. Da kommt mir deine Liste gerade recht, danke für die Motivation! Geht gleich los! Liebe Grüße, Petra
Andrea
Liebe Petra,
jippie!! Ich wünsch Dir viel Erfolg 🙂
Alles Liebe,
Andrea
Greta Silver
entrümpeln befreit die Seele – sehr gut. Ich gehe immer mal wieder ran – manchmal auch nur eine Schublade oder die Kiste mit den vielen Handy-Kabeln und so was….. weg damit.
Dank für den Anstoß…….
Alexandra
Ich finde Deinen Block sehr inspirierend. Dein Buch habe ich schon gelesen und so manch guter Tipp war noch dabei. Ich habe das Glück keinen Keller zu haben, noch nicht mal einen Abstellraum, so kann man nicht soviel Kram ansammeln. Außerdem versuche ich alle 2 Monate meine Schränke auszuräumen und aussortieren, es sammelt sich echt viel an, was einem gar nicht so bewusst ist.
Mach weiter so! !!
Andrea
Vielen Dank, liebe Alexandra 🙂
Find ich super, dass Du alle 2 Monate eine Ausmistrunde machst! So bleibst Du immer dran – echt klasse!
Liebe Grüße
Andrea
Anita
Habt ihr nie Besuch?
Wir sind 4 Personen (Mama, Papa, Tochter(6), Sohn(5)).
Ständig kommen Freunde der Kinder, zum Kindergeburtstag sind schonmal 30 Leute da, Familie und Freunde, die weiter weg wohnen übernachten schon mal hier, alllerdings sind es selten mehr als 5 Leute gleichzeitig. Ich hab ein komplettes Zimmer voll mit Bettzeug, Matratzen und Kissen nur für Besuch.
Ich hab im Schlafzimmer ein Regalbrett voll mit Geschenken für Nichten, Neffen, Freunde, …
Die Geschirrspülmaschine läuft bei mir nur, wenn sie voll ist, also 1mal am Tag.
Kinderklamotten werden in unserer Familie weitergegeben, ich habe teilweise Kinderkleidung, die meiner Brut erst in 2 Jahren passt.
Wie machen Minimalisten das mit viel Besuch und Kindern? Es muss doch eine Möglichkeit geben, ohne viel Zeug Sozialkontakte aufrecht zu erhalten und sparsam zu leben?
(Ich habe Unmengen von Nähzeug und flicke die Kleider meiner Kinder bis nichts mehr zum Flicken da ist).
Andrea
Liebe Anita,
da wir zu zweit mit Hund auf knapp 30 Quadratmetern leben, haben wir tatsächlich nur in absoluten Ausnahmefällen Besuch. Wir treffen uns außerhalb mit Freunden und besuchen unsere Familien.
Wenn ihr häufig Besuch habt, bleibt Dir wahrscheinlich nur die Möglichkeit, den besten Kompromiss für Dich zu finden. Also z.B. ein Schlafsofa, das ihr auch so verwendet, wenn kein Besuch da ist oder ihr bittet eure Gäste darum, eigenes Bettzeug mitzubringen und behaltet nur die Grundausstattung.
In Sachen Kinderkleidung finde ich es super, dass ihr in der Familie weitergebt! Hast Du die Möglichkeit, die Sachen gut zu lagern? Meine Schwester hat z.B. die Kinderkleidung ihrer Großen in Umzugskartons nach Größe sortiert. Die Kartons stehen im Keller, bis die Kleine reinpasst.
Minimalismus bedeutet – für mich zumindest – nicht in erster Linie kaum noch Dinge zu besitzen, sondern die Dinge im Leben zu haben, die zu Deiner aktuellen Lebenssituation passen und die Dich nicht beschweren.:) Also geht’s darum, Deine Besitztümer an Dein Leben anzupassen und nicht anders herum. Und dafür gibt’s leider keine Patentlösung 🙂
Tolle Tipps zum Thema Minimalismus + Kinder gibt’s auch immer bei Mama denkt!
Liebe Grüße
Andrea
ellyss
ein interessanter ansatz, aber nicht allgemeingültig. ich zb mag mein zeug.es ist teil von mir und wird es bleiben. kein wegminimalisieren nötig. ich finde es auch heftig zu behaupten, zeug macht depressiv oder ängstlich. wer solche probleme hat in seinem leben, dessen zeug ist wohl sein kleineres problem. ich wünsch euch viel spass beim wegwerfen, aber preist es nicht als ultimative lösung an.
Andrea
Hallo Ellyss,
wenn bei Dir kein „wegminimalisieren“ nötig ist, bist Du bei einem Artikel, in dem es um Minimalismus geht und der für Menschen geschrieben ist, die ihr Zeug als Ballast empfinden, vielleicht auch einfach an der falschen Adresse? 😉
Viele Grüße
Andrea
Bianca
Hallöchen liebe Andrea:),
Ich bin gerade hier zufällig über Pinterest draufgestoßen.
Mich reizt total das Thema Minimalismus und bin gerade dabei meinen ganzen Kleiderschrank auszusotieren und das ist erstaunlich viel.
Am liebsten würde ich einmal mit Hand drüberwischen und es alles wegschmeißen… aber das es mich gerade bei Klamotten/Büchern… so reizt dafür noch Geld zubekommen macht es nicht gerade leicht. Das heißt nochmal mehr Aufwand für Fotosmachen, hochladen,warten…
vieles habe ich auch gespendet.
Ich wollte einfach nochmal danke sagen, für dein coolen Beitrag zum Thema Aussotieren/Minimalismus!
Bin gerade auf dem besten Weg, dass anzugehen.
Liebe Grüße
Bianca (18)
Sunny
Hallo, als ich mit meinem Freund zusammengezogen bin hat uns geholfen dass jeder seinen Kommentar zu den Sachen vom anderen, die einem nicht gefallen gegeben hat. So fiel es leichter, sich von Sachen zu trennen, die mein Freund z.B. nicht an mir mag. Da lernt man sich gegenseitig auch gleich besser kennen und gestaltet sich gemeinsam die Wohnung so wie sie gemeinsam gefällt. Viel Befreiung für alle.
p.s. das mit den Geschenken stimmt, eigentlich sollte man da auch gucken wie man das gut in Griff bekommt, also sich nur gezielt etwas wünschen oder übermäßige Schenkerei eindämmen.
Liebe Grüße
Andrea
Liebe Sunny,
das find ich ein geniales Vorgehen 🙂 Lieben Dank für den Tipp!
Alles Liebe
Andrea ❤
Sookie
Handtücher, Decken, Kissen und Bettwäsche auf ein Minimum reduzieren? Puh beim letzten Magen Darm Infekt meiner Tochter hab ich in einer Nacht sieben Mal alles wechseln müssen. Da hätte ich mit zwei Garnituren echt alt ausgesehen.
Geschirr hab ich auch eher weniger als ich bräuchte. Habt ihr denn nie Besuch? Also 10 Menschen, die alle Essen und Trinken wollen hab ich hier bestimmt einmal im Monat und muss mir dann schon immer was einfallen lassen.
Andrea
Liebe Sookie,
ich schreibe es nicht jedes Mal dazu, aber selbstverständlich sind das Tipps, die jede so für sich anwenden kann und sollte, wie es für für sie passt, kein „das ist der einzig richtige Weg, den Du UNBEDINGT gehen musst!!!“. 😉
Und um Deine Frage zu beantworten: da wir zu dritt, bald zu viert in einer 1-Zimmer-Wohnung wohnen, haben wir tatsächlich so gut wie nie Gäste, weil ich nicht möchte, dass fremde Menschen es sich auf meinem Bett gemütlich machen 😉
Liebe Grüße
Andrea
Frau Lyoner
Ein toller und übersichtlicher Artikel über Dinge der Kategorie „Brauche ich bestimmt irgendwann noch“, was aber nie der Fall sein wird…
Ich tu mir schwer bei Kosmetik/Badezimmerartikeln, weil ich manche Sachen gar nicht mehr benutze, sie aber auch nicht mehr benutzen möchte, z.B. aus Hautproblemen oder aus reiner Faulheit. Ähnlich sieht bei verpackten Lebensmitteln aus, die seit Jahren im Küchenschrank rumliegen. Aufbrauchen ist nicht, wegschmeißen ist aber auch doof, wenn die Sachen noch voll sind… Zumindest kaufe ich neue Sachen nur noch mit Bedacht und habe abgelaufene/unbenutzbare Teile entsorgt.
Dein Vergleich am Ende mit dem HeißLuftballon finde ich übrigens soooo schön poetisch! 🙂
Andrea
Oh ja, das kenn ich total gut! Ich habe kürzlich zwei Zahnpastatuben weggeworfen, die beide noch fast voll waren. Tat mir im Herzen weh, aber ich konnte und wollte sie einfach nicht mehr verwenden. Mir hat im Endeffekt nur ein Anfall von Augen zu und durch geholfen 😉 Bei Lebensmitteln fällt es mir noch schwerer, da bin ich total bei Dir! Erst gestern hab ich sämtliche angebrochenen Päckchen Datteln, Nüsse und Beeren in einen Topf geworfen und Energy Balls draus gemacht, um sie nicht wegwerfen zu müssen. Babysteps!
Ganz lieben Dank auch für Deine Worte <3