Unglaublich viele Menschen leben so, als gäbe es jemanden oder etwas außerhalb, das ihr Leben kontrolliert.
Hier muss alles und jeder herhalten: andere Menschen, der Staat, Deine Eltern, Deine Herkunft, Dein Alter, Dein Geschlecht (ja, vor allem wir Frauen sind da echt gut drin), Deine Angst, die Terroristen, das Schicksal, ein Gott oder irgendwas Diffuses ist. Alles muss herhalten und alles ist besser, als Dir Deine Eigenverantwortung einzugestehen.
„Ich kann das ja eh nicht, weil…“
„Der/ die ist Schuld daran.“
„Ich hatte eine schwierige Kindheit.“
„Die Welt ist ungerecht.“
„Alle anderen haben immer Glück, nur ich…“
Und so suhlst Du Dich in Deiner Opferrolle und wartest auf jemanden, der Deinen Weg kreuzt und endlich das Steuer in die Hand nimmt. Auf jemanden, der Dir sagt, was Du tun sollst.
Irgendwas muss doch passieren!
Aber es passiert nichts.
Vergessen wir mal den Prinzen auf seinem weißen Pferd
An den glaubt auch nur noch Deine Mutti.
Überleg doch mal, wann hast Du zum letzten Mal irgend einen externen Grund dafür gesucht, dass Dir etwas widerfahren ist? Wann hast Du das letzte Mal aus Dir selbst ein Opfer gemacht?
Wann warst Du zuletzt verbittert, enttäuscht, sauer oder traurig, dass das Leben wieder mal ungerecht zu Dir war?
Genau.
Wir müssen da unbedingt mal drüber reden, denn meistens gibt es da diese eine Person, die Dich in der Opferecke hält.
Diese eine Person kennt Dich in- und auswendig. Sie weiß, welche Knöpfchen sie bei Dir drücken muss, wie sie Dich dazu bekommt, schmollend in der Ecke zu sitzen. Ungefähr so, wie große Geschwister das mit Dir machen können, weil sie mit Dir aufgewachsen sind.
Diese Person bist Du selbst.
(Du hast es doch geahnt, oder?)
Was Du jeden Tag mit Dir machst ist das Pendant von einen Strafzettel zu bekommen, weil Du zu schnell gefahren bist und Dich dann über die Polizei schwarz zu ärgern, weil sie genau dort geblitzt hat, wo Du gerast bist.
Wär ja auch viel zu einfach, einzusehen, dass Du diese Regel (wie blöd auch immer sie Dir vorkommt) übertreten hast und es zu den Akten legst.
Es gibt 3 Arten von Menschen – zu welcher gehörst Du?
Die Menschheit unterteilt sich grob in 3 Gruppen.
Die einen glauben, dass eine externe Macht (s. oben) ihr Leben formt.
Dass alles schon vom Schicksal vorbestimmt ist und sie nichts mehr zu sagen haben. Sie verharren passiv, sie verpassen Chancen, ja die Chance kann nackt vor ihnen Samba tanzen während sie mal wieder in die andere Richtung schauen und sich dann drüber beklagen, dass es das Leben wohl einfach schlecht mit ihnen meint. Die meisten kennen weder Selbstwertgefühl noch Selbstliebe. Und schon gar nicht sich selbst. Sie glauben nicht daran, dass sie etwas verändern können. Sie haben keine Mission, keine Bestimmung, keinen Antrieb. Denn das bringt ja eh nichts! Sie hoffen, dass eines Tages vielleicht doch der Moment kommt, in dem das Glück auch für sie ein Zuckerl bereit hält. Aber der kommt nie und das macht sie nur noch frustrierter.
Die anderen wissen, dass sie selbst die treibende Kraft ihres Lebens sind.
Dass sie ihr Leben so formen und bestimmen können, wie sie es sich vorstellen. Dass im Leben Richtungsänderungen passieren können. Diese Menschen sind aktiv, sie ergreifen und erschaffen Chancen für sich, denn das Glück ist beeinflussbar. Sie sind achtsam mit sich selbst, weil ihre Gedanken Macht haben. Sie lieben sich selbst und arbeiten daran, die beste Version ihrer selbst zu werden. Weil nicht der Vergleich mit anderen es ist, der zählt, sondern nur der Vergleich mit dem Menschen, der sie gestern waren. Sie haben die Wahl, sie haben immer die Wahl.
Die dritte Gruppe ist ambivalent.
Ein Teil von ihnen hofft ja immer noch, dass sie selbst bestimmen könnten, aber jedes Mal, wenn sie die Nase aus ihrem Schneckenhaus stecken, passiert irgendwas, das sie ganz schnell wieder zurücktreibt. Meistens ist das Leben so euphorisch darüber, dass sie ENDLICH da rauskommen, dass es ihnen erstmal wie ein aufgeregter Welpe vor die Füße pieselt. Und klar, das sieht im ersten Moment so aus, als gäbe es da wieder eine externe Macht, die Dir ans Bein pinkelt. Aber wenn Du den Mut hättest, draußen zu bleiben, würdest Du sehen, was da gerade passiert.
Der Teil, der diese Menschen in ihrem Schneckenhaus hält, ist der Externe-Macht-Stachel, der ihnen tief im Fleisch steckt. Erinnerst Du Dich noch daran, als Schneewittchen sich im Märchen den vergifteten Kamm ins Haar steckt und sofort leblos zu Boden fällt? Als die Zwerge den Kamm herausziehen, wacht sie wieder auf. So funktioniert dieser Teil auch.
Nur gibt’s keine 7 netten bärtigen Männer, die das für Dich erledigen. Geh mal ins Bad und schau in den Spiegel. Das ist die Person, die es in der Hand hat!
Eigenverantwortung ist super
So und Du fragst Dich jetzt wahrscheinlich, wieso Du überhaupt Verantwortung für Dich selbst übernehmen sollst, wenn alles, was Du dafür bekommst, ein Welpe ist, der seine Blase nicht kontrollieren kann?
Ich darf da gleich mal Plutarch zitieren:
Sobald Du erkennst, dass Du selbst Dein Leben formst – angefangen bei Deinem Innen bis hin zu Deinem Außen – passt sich Deine Realität an.
Du wirst Chancen wahrnehmen und Du musst noch nicht mal auf sie im Bushäuschen warten, nein, Du erschaffst sie selbst. Kürzlich las ich ein weiteres geniales Zitat, das lautete: „Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie selbst zu erschaffen.“
Lass aus Dir keinen Spielball der Umstände machen. Du bist kein Püppchen, das von den Wellen hin- und hergeworfen wird! Du verursachst Deine eigenen Wellen!
In 3 Schritten zu mehr Eigenverantwortung
In Kombination mit den 31 Schritten zu Dir selbst kannst Du 3 ganz gezielte Impulse für mehr Verantwortung für Dein eigenes Leben setzen:
1. Lerne die Veränderung lieben
Hier bedarf es einem offenen Herzen (nur im übertragenen Sinn, pack das Skalpell wieder ein!) und der Bereitschaft, Dich auf Veränderung einzulassen. Sei offen für neue Ideen und Erfahrungen, lasse Dich auf unterschiedliche Werte und Ansichten ein. Das ist übrigens etwas, das Gruppe 1 nicht kann. Das wären dann auch die Deppen, die Flüchtlingsheime anzünden und rumjammern, dass Ausländer ihnen die Jobs wegnehmen.
Deine Liebe für Veränderung verlangt nach Neugierde und Wissbegierde! Was bedeutet das (für mich, für Dich, für die Umwelt, für…)? Wie funktioniert das? Warum ist das so? Gibt es eine bessere Herangehensweise? Wie fühle ich mich? Was ist mir wichtig und was sind meine eigenen Werte? Unter welchen Bedingungen funktioniert das? Steht mir meine Angst oder stehe ich mir selbst im Weg und verhindere so, dass ich eine neue Abzweigung oder eine neue Idee erkunden kann?
2. Übernimm Verantwortung
Wenn Du vermeiden willst, für Dich selbst oder eine Situation verantwortlich zu sein, fallen Dir die lahmsten und kreativsten Ausreden ein.
Hör auf damit! Finde einen Weg, wie es funktionieren kann, keine Ausrede, warum nicht! Übernimm die Verantwortung für Deine Gedanken und Gefühle, denn wie Du gerade von Plutarch gelernt hast, formen diese Deine Realität, jede Sekunde, jede Minute, jeden Tag. Übernimm die Verantwortung für Dein Außen. Sitz nicht in Deiner vollgemüllten Wohnung rum und tu Dir selbst leid. Pack an und veränder was!
3. Jetzt
Fang jetzt sofort damit an. Suhl Dich nicht in Selbstmitleid oder Deiner Opferrolle. Dieser Kokon ist zu klein für Dich. Deine Flügel sind längst ausgereift, fang an, sie zu benutzen! Fang an zu fliegen, auch wenn das bedeuten kann, dass Du abstürzt.
Hab Vertrauen in Dich selbst. Leb los! Wann, wenn nicht jetzt?! #youvegotthis
Liebe Andrea
Wunderschön geschrieben! Du triffst meiner Meinung nach mit deinen Worten voll ins Schwarze! Danke und weiter so!
Alles Liebe,
Marina
Liebe Marina,
hab vielen Dank!
Alles Liebe Andrea
Hallo Andrea,
ein schöner Artikel, der mich nachdenken lässt.
Ich würde mich selbst in die zweite Gruppe „die treibende Kraft im Leben“ einorden. Und das, obwohl ich auch an das Schicksal und an Gott glaube.
Für mich spielt das jedoch beides zusammen: Das Schicksal ist aus meiner Sicht veränderbar durch uns selbst. Dafür hat Gott uns schließlich einen eigenen Willen gegeben. Wir sollen selbst unseren Weg gehen.
Allerdings kenne ich viele Gläubige, die sich wirklich aufgrund von Gott in ihrem Sofa zurücklehnen und für alles eine Aussage haben: Gott will es so!
Egal was es ist. Manchmal möchte ich sie anschreien, damit sie ihr Leben in die Hand nehmen 😀
Es kostet Mut für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Mut, den manche Menschen nicht haben.
Danke noch mal für den Beitrag.
Lieber Gruß
Verena
Liebe Verena,
vielen Dank für Deinen Kommentar! Mit diesen zwei Sätzen triffst Du für mich genau ins Schwarze: „Es kostet Mut für sich selbst Verantwortung zu übernehmen. Mut, den manche Menschen nicht haben.“ 🙂
Ganz gleich woran wir glauben oder unser Leben ausrichten, um die Verantwortung für uns selbst, um die kommen wir nicht herum ^^ Da bin ich komplett bei Dir 🙂
Alles Liebe!
Andrea
Hallo Andrea
Sehr schöner Artikel den du verfasst hast .
Mal so eine frage findest du das die groben Gruppe in die du die Menschen einteilst unveränderlich sind das Leute aus Gruppe 1 zu Gruppe 3 und dann zu 2 wechseln können wenn sie innerlich gereift sind ?
Oder sind diese Menschen einfach unveränderlich in den Gruppen gefangen spreche von der Gruppe die auf die Lösung warten als selbst aktiv dafür zu werden ?
Lg
Lukas
Hi Lukas,
danke Dir 🙂 Ich glaube nicht, dass es unveränderlich ist, wo man sich nun befindet. Wir alle wachsen, entwickeln uns stetig weiter und sind auf unserer eigenen, ur-individuellen Reise durch dieses verrückte Leben. Das ist nicht schwarz weiß. Manchmal kommt die Veränderung für solche Menschen von heute auf morgen, manchmal kommt sie gar nicht. Und Druck von außen bringt nichts. So zumindest meine persönliche Erfahrung. Ich war auch eine Weile diejenige, die gewartet hat, bis ich gefühlt von jetzt auf gleich begriffen habe, dass niemand kommen wird, um mich zu retten und dass die Person, auf die ich all die Zeit gewartet habe, ich selbst war. 🙂
Liebe Grüße
Hallo Andrea
würde mich interessieren ob du denkst das die menschen aus Gruppe der Leute die auf den Heiland warten irgendwann begreifen das niemand ihnen alles abnimmt ?
oder sind sie gefangen in diesem Dilemma ?
LG
Lukas