Kannst Du Dir vorstellen, wie es ist, wenn Du plötzlich eine E-Mail von einem großen Vorbild bekommst? Mir ist das passiert. Hier verrate ich Dir, wie genau das Zustande kam und was es mit dem Brechen von Regeln zu tun hat.
Vor etwas mehr als zwei Wochen nämlich erhielt ich eine E-Mail von Dunja. In meinem Kopf ratterte es. Woher kannte ich ihren Namen?
Beim zweiten Satz machte es Klick! Dunja schreibt für simplify.de, quasi meine Bibel für lebensvereinfachende Tipps und ich bekomme jede Woche mehrere E-Mails mit ihrem Namen drunter.
Ich sag Dir, ich habe mich gefühlt als wären gerade Weihnachten und mein Geburtstag zusammen gefallen.
Dunja hat meinen Blog entdeckt und uns beide nominiert für den Liebster-Award.
Der geistert schon länger durch’s Web und soll junge Blogger und die Vernetzung untereinander fördern.
Die Nominierung kommt zusammen mit einigen Regeln, die mich jetzt ein bisschen in die Bredouille bringen und mich aber gleichzeitig zu diesem Post inspiriert haben.
Warum sind Regeln so wichtig?
Regeln sind die Grundgerüste unseres Lebens. Irgendwann hat der Mensch herausgefunden, dass das Zusammenleben in Gruppen nur dann funktioniert, wenn sich jeder an die Regeln hält.
Das konnte alles sein von: Männer jagen, Frauen kochen bis hin zu wer erhält welches Stück des erlegten Wildes und auch wer zeugt mit wem Nachwuchs.
Das kann man im Tierreich natürlich auch beobachten. So frisst der Alpha-Wolf stets zuerst und dann alle anderen Tiere ihrer Rangfolge entsprechend.
Für uns im 21. Jahrhundert gibt es natürlich den Grundstock – unsere Gesetze und dann noch ganz viele kleine Regeln. Sachen, die man einfach nicht tut, die der Anstand von einem verlangt und auch selbst auferlegte kleine Aufseher in unserem Kopf.
Warum fällt es uns so schwer Regeln zu brechen?
Dein Wunsch, Regeln einzuhalten ist ein uralter Überlebensinstinkt.
In Jahrtausenden wurde Deinen Urahnen eingebläut, dass sie nur Teil der Gesellschaft sein können, wenn sie sich auch an deren Regeln halten.
Die Regeln zu brechen bedeutet für das „Urtier“ in Dir den Tod. Denn Du kannst Dir sicher denken, was mit Dir passiert wäre, wenn Du schutzlos in die Wildnis verstoßen worden wärst.
Deshalb ist diese Angst verständlich und heute in Teilen auch noch sinnvoll, sonst gäbe es womöglich noch viel mehr Mord und Totschlag.
In einigen Bereichen ist die Angst, gegen Regeln zu verstoßen allerdings überhaupt nicht mehr angebracht.
Wusstest Du zum Beispiel, dass man als Vermieter noch bis 1969 eingesperrt werden konnte, wenn man seine Wohnung an ein unverheiratetes Paar vermietete.
Viele Regeln, die sich immer noch in Deinem Kopf befinden und die Dein Leben ganz schön schwer machen können, sind genauso absurd wie dieses Gesetz.
Aber Du stellst sie nie in Frage.
Nein, Du nimmst sie einfach in Kauf.
Es ist, als wäre da eine Art Polizist in Deinem Inneren, der ganz genau aufpasst, dass Du auch ja nichts falsch machst.
Mein Großvater war der Meinung, dass Mädchen nicht wütend, laut oder frech werden dürfen.
Auch wenn ich heute darüber lachen kann, hat mich diese Regel wertvolle Erfahrungen gekostet.
Sie bewirkte, dass ich lange Zeit ein komplett braves Mädchen war und bei jedem Regelverstoß vor Scham und Besorgnis halb gestorben bin. Das ist natürlich etwas überspitzt, aber es fühlte sich für mich genauso an.
Was Du davon hast trotzdem die Regeln zu brechen
Wenn Du Deinen inneren Polizisten einmal genau unter die Lupe nimmst, kannst Du nur gewinnen.
Wenn Du gewöhnt bist, zu allem Ja und Amen zu sagen, weil „man das so macht“, dann sag doch beim nächsten Mal einfach beherzt „Nein!“ wenn du etwas wirklich nicht machen willst.
Wenn Dir das Nein noch zu schwer fällt, kannst Du es auch erst mal mit Ja, aber probieren.
Wenn Dein Kollege Dir mal wieder seine unangenehmsten Aufgaben abwälzen will, sagst Du zwar Ja, aber du hast da noch diesen Stapel an Aufgaben, den Du noch unbedingt erledigen musst. Dann kannst Du Dir gerne seine vornehmen, aber eben erst danach.
Da Du in einer Jetzt-Sofort-Welt lebst, stehen die Chancen gut, dass Dein Kollege abzieht und sich jemand anderen sucht.
Denk nur an all die kleinen Adrenalinkicks, die Du verpasst, wenn Du immer regelkonform lebst.
Du wirst Dich so unglaublich super fühlen!
Die Regeln zu brechen – und klar, ich rede nicht von Verbrechen begehen! – ist ein Befreiungsschlag für Dich selbst.
Gerade gesellschaftliche Konventionen fühlen sich oft an wie ein Korsett und wenn Du es endlich abstreifst, merkst Du, dass Du lange nicht richtig durchatmen konntest.
Stelle diese blöden kleinen Polizisten in Frage, die Dich dazu bringen, Dinge zu tun, die Du eigentlich gar nicht tun willst.
Ich bin sicher, du wirst oft feststellen, dass Du nur denkst, dass andere dies und jenes von Dir erwarten. Oder dass diese Regeln genauso lächerlich sind wie das Gesetz von 1969.
Es liegt in Deiner Macht, diese Annahmen zu ändern.
Das hier ist Dein Leben!
Und Du machst hier die Spielregeln.
Warum ich genau jetzt die Regeln brechen werde
Ich habe wirklich lange überlegt und mich auch ziemlich geschämt, aber ich habe mich entschlossen, niemanden für den Liebster-Award zu nominieren.
Und die Scham habe ich damit dann auch abgelegt.
Ich beantworte Dunjas 11 Fragen, weil ich sie richtig gut gewählt finde und ich Lust darauf habe.
Ich freue mich über jeden Einzelnen, der bisher durch das Bloggen in mein Leben getreten ist und über jeden einzelnen Kommentar von Dir.
Momentan passiert in meinem Leben so viel anderes, dass die einzige Möglichkeit, die mich selbst glücklich macht, genau diese hier ist.
Und genau darum geht es doch.
Das sind meine 11 Fragen von Dunja:
- Auf einer Skala von 1 (schwer) bis 10 (total easy): Wie leicht fällt Dir das Bloggen und warum?
6, momentan bekomme ich jedes Mal richtig Lampenfieber wenn ich auf Veröffentlichen drücke. Ich fühle mich, als würde ich auf eine große Bühne treten vor unzählige Menschen. Aber gerade auch das finde ich so toll und auch das Feedback von Dir beflügelt mich jeden Tag!
- Wie hast Du Dir vor deiner Zeit als Bloggerin diesen „Job“ vorgestellt?
Genauso! Nur hatte ich noch größere perfektionistische Ansprüche an mich selbst. Ich habe nicht geglaubt, dass ich jemals überhaupt etwas veröffentlichen kann, aus Angst davor, dass es nicht perfekt ist. Die lege ich aber nach und nach ab. Was ich auch vor allem Carina zu verdanken habe, die mich beim Start meines Blogs begleitet hat.
- Was ist heute Deine größte Herausforderung beim Bloggen?
Momentan ist es noch so neu, für das Bloggen Zeit einzuräumen. Ich strukturiere gerade meine grobe Lebensplanung um, um mir wirklich viele Freiräume zu schaffen. Meine Posts entstehen oft noch um 6h morgens vor der Arbeit, was nicht meinen Vorstellungen entspricht.
- Für wen schreibst Du?
Für Dich, wenn Dir die Zeit davon läuft. Wenn Dir 24 Stunden nie reichen. Wenn Du das Gefühl hast, nichts zu erreichen. Wenn Dir Dein Leben über den Kopf wächst. Und wenn Du oft mehr aus diesem wunderbaren Leben herausholen möchtest. Wenn Du endlich gerne Dein eigenes Leben nach Deinen Vorstellungen leben möchtest.
- Welche Impulse gibst Du mit dem, was du schreibst. Was glaubst Du?
Ich möchte Dir zeigen, dass Du mit ganz einfachen Schritten oft unglaublich viel verändern kannst. Dass Taten besser sind als Worte. Dass Du wie MacGyver aus einem Bindfaden und einer Toilettenrolle unglaublich coole Tools bauen kannst, mit denen Du Dir Dein Leben einfacher und noch besser machen kannst. Naja gut, vielleicht ohne die Toilettenrolle.
- Welche Werkzeuge nutzt Du, um Dein Glück bzw. Deine Zufriedenheit zu stabilisieren oder zu steigern?
Schreiben und Selbstgespräche, dazu viel Zeit mit lieben Menschen. Das sind meine Anker und meine Glückswerkzeuge. Und ja, auch Schlaf. When in doubt, take a nap. Nach einem kurzen Nickerchen sieht die Welt oft schon ganz anders (und viel besser!) aus.
- Welches Bild in Deinem privaten Fotoarchiv ist der pure Ausdruck von Glück?
Dieses Bild meines Hundes erinnert mich an einen wunderbar sonnigen Tag mit viel Ruhe und viel Rücksicht auf meine eigenen Bedürfnisse – und natürlich auch ganz viel Liebe:
- In welchem Bereich Deines Lebens reagierst Du vollkommen gelassen?
Puh, das ist schwierig. Ich gerate oft in einen kurzzeitigen Panikmodus, der wie eine Art kurzes heftiges Gewitter wirkt. Ich fahre dann erst einmal hoch und laufe ganz kurz herum wie ein aufgescheuchtes Huhn, ehe die Gelassenheit einsetzt. Lediglich in Unfall- oder Notsituationen werde ich absolut ruhig. Und mit Babies, ja da klappt das auch. Wenn sie am schlimmsten weinen, nehme ich vollständig die Energie heraus und werde ganz entspannt.
- Wünschst Du Dir etwas ganz stark? Schau Dich um und wähle einen Gegenstand, der diesen Wunsch symbolisiert. Worauf fällt Deine Wahl?
Mein großer Wunsch ist es, ein Buch zu veröffentlichen. Deshalb wähle ich meine wenigen verbleibenden Herzensbücher, die für mich beständig Inspiration bereithalten.
- Wie geht es Dir eigentlich, wenn Dein Computer streikt, die Internetverbindung hinkt?
Früher war ich von fehlender Internetverbindung sehr schnell genervt, heute weiß ich, dass der Mann gerade irgendwas neu gestartet hat und es bestimmt gleich wieder funktioniert. Wenn mein Computer streikt, versuche ich mich – meistens erfolgreich – im Troubleshooting. Panik hilft da einfach nicht weiter.
- Mit wem würdest Du gerne mal einen ganzen Tag und Abend verbringen?
Mit J.K. Rowling oder Cornelia Funke, meinen absoluten Vorbildern. Ihnen würde ich gerne einmal an einem normalen Tag über die Schulter schauen und abends bei einem Glas Wein Fragen zu ihrem kreativen Prozess stellen.
So, und jetzt bist Du an der Reihe. Welche Regeln brichst Du heute?
Teile diesen Artikel jetzt mit anderen Frauen, die ein mehr Rebellion in ihrem Leben gebrauchen können:
Anja
Find ich gut, dass du die Regeln brichst! 🙂
Ich hab auch beim Liebster Award mitgemacht, die Regeln allerdings nicht gebrochen. Aber ich glaube, inzwischen hat auch wirklich jeder Blog daran teilgenommen, Nominierte zu finden ist gar nicht mehr so einfach! 😀
LG
Andrea
Ich weiß, ich hatte Dich nämlich sofort im Kopf als Nominee 😀 Aber du hattest schon und ich wollte echt nicht auf Teufel komm raus irgendwen nominieren, den ich nicht lese. Das hätte ich nicht ehrlich gefunden 🙂
Dunja Herrmann
Liebe Andrea,
endlich komme ich dazu, deinen Beitrag zu kommentieren. Die Zeit … Nur 24 Stunden … Du weißt ja …
Ich find’s klasse, dass du die Regeln gebrochen hast! Denn ich habe lange recherchiert und gefragt, um neue Blogger zu nominieren. Das war für mich der schwerste Teil beim Liebster-Award.
Auch über deine Antworten und dein Bild habe ich mich sehr gefreut, schließlich war ich ja die Fragestellerin 🙂
Liebe Grüße
Dunja
Andrea
Hallo liebe Dunja,
ich hatte ein richtig schlechtes Gewissen, aber ich habe es einfach nicht geschafft und wollte nicht „auf Teufel komm raus“ nominieren. Auch wenn ich mich total gefreut hab, dass ich als ganz frischer Blog durch Dich entdeckt wurde.
Die 24 Stunden, ja 😉
Manchmal reichen sie einfach nicht!
Alles Liebe
Andrea
Carina
Die „phantastische Mentorin Carina“ ist auch super stolz auf Dich 😀
Und bedankt sich für die Erwähnung <3
Liebe Grüße,
Carina
Andrea
<3
Greta Silver
toll wie Du das machst – sehr inspirierend – spürbar Deine Energie und Leidenschaft. Damit kannst Du Berge versetzen.
Bleib vergnügt
Greta
Andrea
Hallo Greta,
vielen lieben Dank für Deine Worte <3
Alles Liebe!
Andrea