Vor einiger Zeit öffnete ich morgens (1. Fehler!) ganz motiviert (2. Fehler) mein E-Mail-Postfach (3. Fehler).
Folgender Anblick erwartete mich:
Und ganz ehrlich: innerhalb weniger Sekunden kippte meine Stimmung irgendwo in Richtung Losheulen oder Laptop aus dem Fenster werfen. Gut, kann jetzt an der Schwangerschaft liegen, muss es aber nicht.
Du kennst diese Momente hundertpro auch, oder?
Kurz nicht hingeschaut
Und zack sind sie wieder da, diese alten Gewohnheiten, von denen Du dachtest, Du hättest sie schon längst erfolgreich aus Deinem Leben verbannt.
Plötzlich ist Dein E-Mail-Postfach wieder überflutet, hängst wieder stundenlang auf Facebook rum, isst tafelweise Schokolade, chillst am Abend auf dem Sofa, statt laufen zu gehen oder sammelst wieder unnützen Kram an, statt ihn direkt zu entrümpeln.
Sie sind wie alte Trampelpfade, die Du schon tausendmal gegangen bist und egal wie sehr sie Dich nerven, sie sind Dir so vertraut, dass sie zu gehen schon fast wie nach Hause kommen ist.
Es passiert unglaublich leicht, dass Du sie gar nicht hinterfragst oder sogar gar nicht bemerkst, bis Du an diesen einen kritischen Punkt kommst. An den Punkt, an dem Du wegen 955 E-Mails schreien oder heulen willst. Oder den Punkt, an dem Du am liebsten das ganze Regal abfackeln möchtest, weil es schon wieder mit lauter Müll vollgestopft ist. (Noch eine true story!)
Heute möchte ich Dir 4 Schritte vorstellen, mit denen Du mit den alten Trampelpfaden Schluss machen und auf neuen Wegen bleiben kannst.
Was macht Deine alte Gewohnheit so verführerisch?
Egal welche alte Gewohnheit Du hast, irgendetwas hast Du von ihr. Sie kann leicht sein, vertraut, bequem, erfüllend, Dich vorübergehend glücklich machen, Dich trösten… Finde das für Dich heraus.
Schreib Dir auf, weshalb Du Dich von Deiner alten Gewohnheit nicht lösen kannst und immer wieder auf diesen alten Trampelpfad zurückkehrst. Was hast Du von ihr, und vielleicht auch, was hat sie von Dir?
Entscheide Dich aktiv dafür, diese Gewohnheit ändern zu wollen
Es nützt nichts, wenn Du Dich kasteist, Dich quälst oder Dich selbst niedermachst. Du brauchst Deinen Mut und Deine Kraft, um die ungeliebte Gewohnheit loszulassen.
Sammle all Deinen Mut zusammen für den Sprung vom Beckenrand und mach Dich auf die Suche nach den Konsequenzen, die diese Gewohnheit für Dich (oder auch für andere) hat. Es gibt dutzend Gründe, eine alte Gewohnheit loswerden zu wollen, aber in den Konsequenzen liegt die wahre Macht.
Nimm Dir die Ursache(n) vor, nicht die Symptome
Nicht mehr so viel Schokolade essen zu wollen, ist erst einmal ein netter Vorsatz. Aber weshalb isst Du sie, wofür nutzt und brauchst Du sie? Zum Trost bei inneren Verletzungen, gegen Stress, aus Frust..?
Ja, klar, Du kannst Dir natürlich vornehmen, nie wieder Schokolade zu kaufen, aber den Stress in Deinem Leben zu reduzieren kann der bessere neue Weg für Dich sein!
Mach es Dir leicht, den neuen Weg weiterzuverfolgen
Eine Mischung aus Achtsamkeit, aus geänderten Rahmenbedingungen, aus Alternativen und einem Commitment ist es, die es Dir leicht(er) macht, Deinen alten Trampelpfad ein für alle Mal hinter Dir zu lassen.
Im ersten Schritt kannst Du Dir selbst gegenüber eine Verbindlichkeit schaffen: für die nächsten 7, 14, 21 Tage bleibe ich aktiv an meinem neuen Weg dran.
Überlege Dir direkt Alternativen. Was kannst Du tun, statt den alten Gewohnheiten nachzugeben? Das können z.B. Dinge sein, mit denen Du Dich selbst belohnen kannst oder auch einfach entgegengesetzte Handlungen (Gemüse statt Schokolade).
Ändere Deine Rahmenbedingungen im nächsten Schritt. Geh direkt vom Büro aus ins Schwimmbad, bereite Dir am Abend ein gesundes Frühstück vor und vermeide so den Weg zum Bäcker, bearbeite Deine E-Mails zu einer festgelegten Zeit alle am Tag, an dem sie eintreffen und beende Deinen Arbeitstag mit einem leeren Postfach.
Ein wunderbarer Helfer hierbei ist Achtsamkeit. Wenn Du immer mal wieder inne hältst und Dir bewusst machst, was gerade passiert, haben es ungeliebte Gewohnheiten schwerer, sich hinterrücks wieder an- und in Dein Leben zurück zu schleichen.
Mit diesem Erfolgsteam kann bei Deinem Vorgehen gegen die unerklärliche Macht der Gewohnheit gar nichts mehr schief gehen!
Schreibe einen Kommentar