Lass uns doch mal über Yoga reden. Nicht.
Nein heute geht’s um den ganzen Ballast in Deinem Leben. Die Sandsäcke voller Gerümpel, voller Erinnerungen, voller Termine, die Dich beschweren und am Boden halten.
Und darum, wie federleicht und vogelfrei Du Dich fühlen könntest, würdest Du ihn gehen lassen!
Höre ich ein Jippie?
Je mehr ich mich mit dem Loslassen beschäftige und je mehr ich mit meinem Umfeld darüber spreche, desto mehr fällt mir eines auf.
Von fast allen höre ich die ewig gleichen Erwiderungen:
- „Aber das könnte ich nochmal brauchen, wenn [setze beliebigen Grund hier ein].“
- „In [beliebige Anzahl an] Jahr(en) ist [irgendeine Feier], da verwenden wir dann die ganzen [Gläser/ Teller/ Töpfe/ Fondue-Sets].“
- „Wir heiraten [ja mal irgendwann] und brauchen das Geschirr für den Polterabend.“
- „Ich sammle Halstücher/ Nagellacke/ was auch immer, weil [setze fadenscheinige Ausrede hier ein].“
- „Wenn ich endlich (fertig mit) [beliebige Errungenschaft] bin, möchte ich wieder anfangen zu scrapbooken/ zu malen/ zu basteln/ zu nähen.“
- „Wenn ich [beliebige Zahl x 10] kg abgenommen habe, passt mir auch die Jeans aus der [Schule/ Ausbildung/ meiner Jungend] wieder.“
Kennst Du diese Aussagen von Dir selbst?
Die Maßstäbe Deines Lebens
Wir alle haben in unserem Leben drei Maßstäbe.
Da gibt’s das „Gestern“, ein buntes Holzgestell, an dem niedliche Tierchen befestigt sind. Damit konntest Du Dich etwa messen, bis Du 12 warst, aber dann reichte die Skala nicht mehr.
Dann gibt es das „Morgen“, eine Gerätschaft eher geeignet die Zugspitze und vergleichbare Berge zu vermessen, als Dein Leben. Groß, größer, Morgen.
Und dann gibt’s da noch dieses unscheinbare Maßband. Es ist gerade so lang, dass Du Dich selbst einmal vermessen kannst.
An jedes Besitztum, an jeden Termin, jedes Vorhaben, an jeden Menschen werden diese Maßstäbe angelegt.
Aber welcher ist der richtige?
Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Alle 3 haben ihre Daseinsberechtigung.
Ohne das „Gestern“ gäb es kein Schwelgen in Erinnerungen. Mit einem „War das schön, damals als…“ auf den Lippen denkst Du verträumt an tolle Momente in Deinem Leben zurück.
Gefährlich wird es dann, wenn Du alles, was jetzt passiert, am „Gestern“ misst und feststellst, dass nichts am bunten Holzgestell Deiner Vergangenheit gemessen werden kann. Nichts kann je wieder so (schön) sein… Oder?
Die Vergangenheit ist ein Bezugspunkt, kein Aufenthaltsort.
-Willie Jolley
Ohne das „Morgen“ hättest Du keine Träume und Visionen. Dieser Maßstab lässt Dich die Spitzen der Berge sehen, die Meilensteine, die vor Dir liegen. Das „Morgen“ zeigt Dir, was möglich ist (und oh, Du hast ja keine Ahnung!)
Wenn Du aber nur in der Zukunft lebst, verlierst Du den Moment aus den Augen. Du siehst nur die hohen Messlatten des „Morgen“ und nicht das, was schon ist.
Nicht das, was Du jetzt gerade brauchst.
Für mich ist das genau der Knackpunkt daran. Wie oft in Deinem Leben passiert es, dass das „Jetzt“ vergessen in der Ecke liegt? Wie oft machst Du Dir durch dieses Vorgehen das Leben schwer.
Was brauchst Du gerade?
Aber wie merkst Du, was Du gerade brauchst? Für mich trifft dieses Zitat von Twain hier genau ins Schwarze:
Eine gute Geschichte zu schreiben ist ganz einfach. Man muss nur die überflüssigen Worte weglassen.
-Mark Twain
Diese Geschichte, von der Twain spricht, ist Dein Leben. Und die überflüssigen Worte Deiner Geschichte sind der Ballast, der Dein Leben schwer macht.
Die Freundin, der Du schon lange nichts mehr zu sagen hast und deren negative Art Dich runterzieht. Die Jeans, die Dich jedes Mal frustriert, wenn Du sie siehst.
Die Dinge, die Du nur in Deinem Leben lässt, weil sie zu alten Maßstäben passen, nicht aber zu dem, der wirklich zählt. Weil sie zu der Person passten, die mit dem Bleistift Striche an den Türrahmen kritzelte oder zu der Person, die Du meinst, irgendwann mal sein zu müssen.
Oberflächlich beschweren sie Dich nicht, aber sie sind überflüssige Worte in Deiner Geschichte.
Der Prozess des Loslassens, das Weglassen des Überflüssigen beginnt in dem Moment, in dem Du Dein Leben auf das Jetzt ausrichtest.
Passe Deine Geschichte an Deine Bedürfnisse an. Miste sie rigoros aus und lass nur die Worte stehen, die jetzt notwendig sind.
Nur Du weißt, was Du brauchst und wer Du sein willst. Was Platz hat und was nicht. Welche Angewohnheiten, Besitztümer, Menschen Teil Deines Lebens sein soll und welche nicht.
Dein Leben passiert jetzt. Nicht vor 3 Jahren und nicht in 4 Semestern.
Nur Du selbst kennst die Geschichte, die Du erzählen willst.
Mach eine gute draus!
Lass den alten Ballast endlich los!
Befreie Dein Leben in 23 Tagen:
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Chrissi
Ein wundervoller Post!
Du schreibst so bildhaft, dass es immer eine Freude ist, deine Texte zu lesen.
Loslassen IST ein großer Schritt, der mich persönlich immer wieder einschüchtert. Aber allein der Gedanke daran, endlich losgelassen zu haben, motiviert schon. 🙂
Und das Mark Twain-Zitat ist klasse!
Liebe Grüße
Anne-Sophie
Hey Andrea,
ich fand deinen Artikel toll – der Gedanke, dass das Loslassen durch den Fokus auf das Jetzt entsteht hat mich gerade unglaublich befreit.
Ich danke dir von ganzem Herzen! 🙂
Liebe Grüße,
Anne-Sophie
Andrea
Hallo liebe Anne-Sophie,
das freut mich so sehr! <3
Alles Liebe
Andrea