Lang, lang ist’s her, dass ich mich an einer Blogparade beteiligt habe. Als aber die wundervolle Suze am letzten Sonntag ihren Beitrag zu einer gerade noch laufenden Blogparade veröffentlichte, hat’s bei mir Zoom gemacht.
Tolles Thema und noch 3 Tage, bis die Parade vorbei ist. Also alles umgeworfen und noch schnell mit ins Boot gesprungen geklettert.
Veranstaltet wird die Party von Bettina von kreativ gedacht und steht unter dem Motto „Leben im Einklang mit sich selbst“. Wenn Du heute nicht zum ersten Mal auf So little time bist, weißt Du, dass ich die letzten eineinhalb Jahre damit verbracht habe, mit mir ins Reine zu kommen. (Falls doch: Herzlich Willkommen! Mach’s Dir bequem, eine Tasse frischgebrühten Kaffee gefällig?)
Mit mir im Reinen sein – was bedeutet das für mich
Bis vor ziemlich genau 2 Jahren hatte ich eine völlig falsche Idee davon, was es bedeutet, mit mir im Einklang zu leben. In meinem Leben kam ich eher so auf Rang 17 unter „ferner liefen“.
Anfangs habe ich vorsichtige Änderungen vorgenommen. Mir mal ein bisschen Zeit für mich genommen, mich x-mal entschuldigt, weil mir gerade nicht nach Gesellschaft war, das iPhone beim Spazieren gehen „zuhause vergessen“, damit ich „leider“ nicht erreichbar war. Angefangen Sachen auszumalen mit meinen Lieblings-Hörbüchern auf den Ohren* und die Welt draußen gelassen.
Heute ist mir eher nach Schmunzeln über diese schwächlichen Versuche, aber sie waren damals das, was ich tun konnte, das was ging.
Wovor ich so große Angst hatte, weiß ich gar nicht mehr so genau. Vielleicht davor, noch weniger dazuzugehören als eh schon (denke Flamingo in einer Schar von Tauben). Davor, lustige Parties und nette Kaffeekränzchen zu verpassen und gar nicht mehr eingeladen zu werden. Und vermutlich auch davor, als Egoistin abgestempelt zu werden, wenn ich nur noch das tue, wonach mir der Sinn steht und ich mich selbst an die erste Stelle in meinem Leben setze.
Genau das bedeutet es nämlich für mich. Ich bin dann mit mir im Reinen, wenn ich auf meine Bedürfnisse höre, diese achtsam beobachte und umsetze.
Das Leben als Egoistin
In schwachen Momenten fühlt sich der neue Weg ganz schön einsam an. Es sticht, wenn Du in Sozialen Netzen Fotos von glücklichen Menschengruppen siehst, während Du gerade entscheidest, ob Du die Katze jetzt realistisch oder in Regenbogenfarben ausmalst. Es ist manchmal schwer, zu entscheiden, ob Du nun auf die Stimme in Dir hörst, die Dir deutlich sagt, dass „Cocktails trinken“ einfach nicht zu Dir passt, es vielleicht noch nie tat, oder ob Du Dich überreden lässt, es doch zu tun, weil „man das halt so macht“.
Es kann hart sein, wenn Deine eigene Mutter die Sorge äußert, dass Du dabei bist, eine ganz schöne Egoistin zu werden.
Aber die einzig wahre Antwort darauf ist, dass Dein Lebensweg ist der, den Du selbst gehst. Niemand kann ihn für Dich gehen und niemand kann entscheiden, über welche Berge und durch welche Täler er Dich führt. Und zu Deiner eigenen Reise über diesen Weg gehört es auch, dass Du Teilabschnitte alleine zurücklegst.
Das bedeutet nicht, dass Du für immer allein bist. Oder nie wieder andere Menschen als Weggefährten haben wirst.
Der erste Schritt
Mich führte der erste Schritt durch eine Phase genauen Hinhörens und Beobachtens. Ich schaltete äußere Einflüsse aus (Nachrichten, Werbung, Zeitschriften), ich verbrachte viel Zeit damit, tagzuträumen und mir mein ideales Leben zu erdenken. Welche Werte sind es, die für mich wichtig sind? Wenn ich morgen gehen müsste, wie soll man sich an mich erinnern. Und was soll über ich gesagt werden, damit ich mich selbst darin wiedererkenne?
Durch diese Überlegungen verstand ich, dass mein Umfeld ein völlig anderes Bild von mir hatte, als ich selbst. In ihren Köpfen hatte ich mich nicht weiterentwickelt, ich war immer noch die lustige, starke Andrea, die Bücher und Handtaschen sammelte.
Und nicht mehr die humorvolle, souveräne, empathische Person, die ich sah, wenn ich in den Spiegel schaue. Nicht mehr Ich auf dem Weg zur besten Version meiner selbst.
Die Person, deren Meinung zählt
Diese Erkenntnis war für mich unglaublich befreiend.
Ich male meine eigene Realität
-Frida Kahlo
Ich machte es wie Frida Kahlo. Ich gestaltete meine eigene Realität. Eine Realität, in der ich mich wohlfühle und in der ich leben darf/ kann/ muss. Niemand sonst. Ob die Zweifel, Ängste und Sorgen jemals ganz weg gehen? Ich glaube ja.
Suze, die mich auf diese Blogparade aufmerksam machte, schrieb kürzlich so treffend, dass „(für sie ihre) Angst ein ziemlich guter Indikator geworden (ist), dass ich da gerade was fantastisches tue/plane.“
Preach it, sister! Der eigene Weg kann einsam wirken, er kann sich so anfühlen, als würdest Du Dich auf ihm von allen Menschen entfernen, die Du liebst, geliebt hast und jemals lieben wirst. Aber das stimmt nicht. Einer ist da immer noch. Dieser eine Mensch, der immer in Deinem Team spielt, der die Zügel in der Hand hält, der mit Dir durch die Welt trudelt.
Du selbst.
*Im Audible-Probemonat bekommst Du ein Hörbuch gratis, das wusste ich schon, aber gerade habe ich entdeckt, dass es als Prime-Kundin ganze 3 Hörbücher sind!
Suze
Hallo mein Lieblingsflamingo 🙂
Sehr schön geschrieben… Du weißt ja, dass ich da ganz bei Dir bin ❤
Andrea
Hallo zurück an Dich, Du Superflamingo <3
Ja, ich weiß <3 Ein sehr schönes Gefühl ist das!
Danke für die Inspiration :*
Karan
Liebe Andrea,
ich habe deinen Blog erst vor Kurzem entdeckt und schaue seitdem regelmäßig vorbei. Weil ich deine Texte klasse finde, d.h. durchdacht, ehrlich, weiterhelfend. Bitte mache weiter so!
Alles Liebe,
K.D.
Andrea
Hallo Karan 🙂
Vielen lieben Dank für Deine Worte! Und so schön, dass Du hergefunden hast <3
Alles Liebe
Andrea
Alex
Hallo Andrea,
mal wieder ein top Artikel. Ich kann mich in so vielem was du schreibst wiederfinden. Vielen Dank!
Andrea
Hallo Alex, vielen lieben Dank, das freut mich sehr! 🙂
Alles Liebe
Andrea
Sabine
Hi Andrea!
Ich fühle mich verstanden. Danke für diesen Post! Ich kämpfe dafür, mehr und mehr zur Egoistin zu werden und das zu tun, was mein Herz mir sagt. Oft fällt es mir schwer, doch „das Nein zu anderen ist ein Ja zu mir selbst“. Selbst wenn ich erstmal alleine unterwegs bin auf diesem Weg und mich manchmal einsam fühle, genau wie du beschrieben hast, sind es die egoistischen Momente, in denen ich ganz ruhig werde und wunschlos glücklich im Hier und Jetzt bin. Ein inneres Grinsen strahlt durch mich hindurch und ich bin so froh, am Leben zu sein.
Andrea
Liebe Sabine,
das klingt so schön! Manchmal bedeutet ein Ja zu anderen nicht zwangsläufig ein Nein zu Dir selbst, es gilt, die Momente herauszufiltern, in denen es das tut.
Alles Liebe
Andrea
Dom
Hy, darf ich fragen von wo Du die schönen Bilder beziehst?
Danke Dir SG
Andrea
Etwa zur Hälfte über Bigstock und aus kostenfreien Bilddatenbanken wie Unsplash.com.
KSÜSCHA
Danke Andrea es schon zu wissen das ich bin nicht allein auf diesem Weg.