Draußen fallen sanfte Flocken vom grauen Himmel. Am Sonntag ist Frühling. Aber jetzt schneit es. Und heute morgen habe ich etwas neues versucht.
Meine BBF Suze (ja genau, die Suze von Free Your Work Life) empfiehlt mir ab und an Videos, die sie bei ihrer morgendlichen Inspirationsrunde entdeckt hat.
Eigentlich hatte ich gar nicht vor, ihr das nachzumachen, aber dann stieß ich heute früh zufällig auf einen TED-Talk zum Thema Frauen und Mut.
Und wie das bei solchen Seiten eben so ist, saugen sie Dich ein. Drei Videos später landete ich auf diesem Video von Brené Brown, über deren Namen ich in letzter Zeit immer wieder gestolpert bin.
Nach etwa drei Minuten Vortrag ploppte in meinem Kopf diese kleine Glühbirne an, die in den letzten Tagen ganz verzweifelt um Strom gebettelt hat. Und je länger ich ihr zuhörte, umso heller brannte sie. Zum Glück nicht bis zum Kurzschluss!
Verletzlichkeit
Wenn Du heute nur 1 Video ansiehst, wenn Du jemals nur einen TED-Talk ansiehst, dann bitte lass es diesen sein (Nicht nur, weil Du Dich unter den Tisch schmeißt vor Lachen).
Brené Brown spricht über Verletzlichkeit. Und damit hat sie bei mir einen Nerv getroffen. Jahrelang habe ich versucht, mich mit Mauern und Theaterspielen vor Verletzungen zu schützen.
Ich lief wie ein Eishockeyspieler durch die Lande. Komplett gepolstert und komplett betäubt. Eine beliebte Strategie, das fand auch Mrs Brown bei ihren Forschungen heraus. Hauptsache taub. Hauptsache nichts fühlen. Hauptsache nicht verletzlich sein.
Und dann kam der Mann. Dann kam unser Hund. Dann kam die Klinik, die Therapie, dieser Blog.
Und ich merkte, wie ich Stück für Stück diese harte Schale loswurde, die ich um mich herum aufgebaut hatte.
Ich ließ endlich meinen Kokon hinter mir und entfaltete meine Flügel.
Unsicherheit trifft Mut
Kennst Du diese Bereiche, in denen sich zwei Gewässer treffen? Genauso fühlte es sich für mich an, als die Unsicherheit, mit der die Angst vor Verletzungen bei mir einherging, auf den neuen Ozean namens Mut traf.
Gerade noch befindest Du Dich in einem Gewässer und nach einer Phase des Übergangs geht es für Dich auf zu neuen Ufern.
Dieses neue, tiefe Wasser ist anfangs ungewohnt. Du wirst Dich nach dem vertrauten Boden unter Deinen Füßen sehnen. Du wirst Dich nach der Normalität Deiner Mauer sehen.
Aber irgendwann wirst Du erkennen, was Brené Brown beschreibt und was Du wahrscheinlich an den anderen schon bemerkt hast. Unterbewusst zieht sie Dich an, die Verletzlichkeit.
Denn genau das, was Dich verletzlich macht, macht Dich schön.
Schmeiß die Gebrauchsanleitung in den Müll
Vergiss die Betäubung. Lass Deinen Panzer los. Schlucke Deine Gefühle nicht mit Essen herunter. Trage sie nicht in Tüten vom Impulsshopping nach Hause. Bekämpfe sie nicht mit Medikamenten (hab ich selber versucht, damals mit den täglichen „Ibu“ und „Para“). Ertränke sie nicht in Alkohol.
Hör auf mit schwarz und weiß. Alles ist nicht richtig oder falsch. Alles ist das, was Du möchtest, dass es ist.
Sag zuerst „Ich liebe Dich“. Hör auf mit Garantien. Nichts ist jemals sicher. Investiere in Dich. In Beziehungen. Im Englischen gibt’s den schönen Ausspruch „no strings attached“, das bedeutet „ohne weitere Verpflichtungen“.
Schneide diese dummen strings ab, die wir an alles und jedem festmachen. Genieße das wunderbare Gefühl, etwas für jemand anderen getan zu haben – nur weil Du das wolltest. Nicht, weil Du Dir etwas davon erhoffst.
Liebe mit Deinem ganzen Herzen. Hör auf, davonzulaufen. Geh auf die anderen zu. Und ganz wichtig: Erkenne an, dass Du genug bist, so wie Du bist.
Trau Dich. Umarme Deine Verletzlichkeit.
Du bist wunderbar.
Du bist genug.
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Suzanne
Preach it, sista!
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Anna Asam
❤
Ute
Danke für den Link zum Video mit Brené Brown – großartig! Das hat mir genau die richtigen Impulse für meinen heutigen Tag gegeben. DANKE
Andrea
Sehr gern geschehen, liebe Ute 🙂 Das freut mich total 🙂
Greta Silver
hui – hab ich es doch geahnt – unglaublich, dass das sogar mit Forschung bewiesen werden kann. Ein tolles Video in einem starken Artikel. Ja, ein Hoch auf unsere Verletzbarkeit – sie schenkt uns so unglaublich viel. Die Mauern, die uns schützen sollen sind nur unsere eigenen Gefängnismauern. Grenzen sind in unseren Köpfen und da gehören sie definitiv nicht hin.
Oh ich bin so froh, dass wir selbst bestimmen können, wie wir leben wollen. Halleluja – freu mich sehr, Deine Blog entdeckt zu haben.
Werd noch etwas hier spazieren gehen.
alles Liebe
Greta
Andrea
Und der Tag, an dem uns bewusst wird, dass wir es selbst in der Hand haben, ist der wichtigste im Leben 🙂
Ich genieße diese Offenheit und Weite auch sehr, viel schöner, als allein im Turm eingesperrt zu sein, nicht wahr 🙂