Ertappst Du Dich auch ständig manchmal dabei, wie Du wieder viel zu viele Termine vereinbarst, zu viel versprichst, vereinbarst, wieder häufiger Ja sagst, obwohl Du Nein meinst? Wie sich Deine Post stapelt, Dein Postfach langsam, aber sicher von E-Mail-Wanderdünen verschüttet wird?
Plötzlich kommen wieder Pakete vom Amazonasriesen an oder ein weiterer Nagellack landet in Deinem Einkaufskörbchen. Und ein neues Paar Schuhe bräuchtest Du ja auch ganz dringend mal.
Dass Du in alte Muster zurückfällst, passiert viel zu häufig, als dass wir heute mal wieder darüber sprechen sollten.
Alte Muster
Du wirst von alten Mustern angezogen, wie die Motten vom Licht. Es ist so einfach, wieder den bekannten Weg zu nehmen, den, der Dir durch jahrelange Benutzung so vertraut ist, als wäre er ein Teil von Dir. Fast wie im Schlaf kannst Du ihn gehen, findest die Abzweigung immer wieder, weil sie so leicht ist, so naheliegend. Egal, wie unangenehm dieser blöde alte Trampelpfad auch für Dich ist.
Immer dann, wenn Du Dich auf die nächste Etappe des Wegs zur besten Version Deiner selbst machst, ist es an Dir, den bequemen Pfad zu verlassen und neue zu suchen.
Warum erzähle ich Dir das? Weil ich in letzter Zeit auch immer wieder von meinen alten Mustern heimgesucht werde. Im letzten Newsletter habe ich Dir schon verraten, dass ich momentan kämpfe. Mit mir, mit meinen Prioritäten, meiner Zeiteinteilung, meinem Ruhebedürfnis und dem Wunsch nach mehr Produktivität.
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.
-Faust
Da ich in letzter Zeit außerdem immer häufiger über Challenges und Selbstversuche stolpere, und mir jedes Mal denke „Ich mag auch!“, vereine ich im November die beiden Seelen und das Gestolper zur hauseigenen So little time Minimalismus-Challenge. Denn Minimalismus, also das Weglassen des Überflüssigen und die Konzentration auf das Wesentliche, sind eines der wirkungsvollsten Mittel gegen diese verflixten alten Muster, das ich finden konnte!
Die hauseigene, supergeniale So little time-31-Tage-Minimalismus-Challenge*
*die Challenge hat immer Gültigkeit, Du kannst jederzeit einsteigen!
1. Räum Deinen Geldbeutel und Deine Handtasche aus, entferne alles, was Du nicht mehr benötigst
2. Entferne alle Apps von Deinem Smartphone, die Du nie benutzt oder mit denen Du Deine Zeit verschwendest (Stichwort Pokémon)
3. Sortiere 5 Dinge aus Deiner Wohnung aus, die Dir nicht mehr nützen
4. Lösche alle Werbe-E-Mails aus Deinem Postfach und trage Dich aus mindestens einem Newsletter aus
5. Sortiere alten, kaputten, verfärbten Modeschmuck aus
6. Mach den ersten Schritt zum Erlernen einer neuen Fertigkeit (für Ideen konsultiere Deine Bucketlist)
7. Verbring den heutigen Tag ungeschminkt und entrümple Deine Make-Up-Sammlung
8. 1 Tag lang kein Drama und kein Gejammer
9. Wirf alle löchrigen und einzelnen Socken weg
10. Überlege Dir mindestens 10 Dinge, für die Du dankbar bist
11. Definiere Deine Ziele für die nächsten 12 Monate
12. Geh Deine Facebook-Freundesliste durch und entferne alle Menschen, die Du a) gar nicht kennst, mit denen Du b) nie wieder reden möchtest oder c) noch nie kommuniziert hast.
13. Entfolge 10-20 Facebookseiten, Instagram- oder Twitteraccounts, die Dich nicht interessieren oder sogar frustrieren
14. Sei den ganzen Tag offline
Werbung
15. Sortiere 5-10 Bücher aus, die Du nicht mehr benötigst (Pro-Version: Sortiere alle Bücher aus, die Du nicht mehr brauchst)
16. Mach einen 30-minütigen Spaziergang in Stille
17. Nimm für einen Tag keine neuen Termine an und vereinbare auch keinen neuen
18. Schreib Dir alle Aufgaben auf, die Du noch erledigen möchtest oder musst
19. Evaluiere Deine Angewohnheiten, welche willst Du behalten, welche gehen lassen?
20. Erledige alle Aufgaben von Deiner Liste, die Du in 5 Minuten oder weniger hinter Dich bringen kannst
21. Schau den ganzen Tag kein Fernsehen (Pro-Version: Schau/ lies auch keine Nachrichten und schau mal, wie sich das für Dich anfühlt)
22. Lass Dein Smartphone zuhause
23. Räum unterm Waschbecken in der Küche auf
24. Trinke mindestens 2 Liter Wasser oder ungesüßten Tee
25. Lass den gesamten Tag ungeplant
26. Überlege Dir eine entspannende Abendroutine
27. Kaufe für 24 Stunden nichts (weder on- noch offline)
28. Schau Dir Deine letzten 5 Einkäufe noch mal an, waren sie notwendig? Warum hast Du sie gekauft? Bereust Du den Kauf?
29. Identifiziere die Dinge/ Menschen/ Angewohnheiten/ Zustände, die Dir Stress verursachen
30. Lass ein Ziel gehen
31. Entscheide Dich einen Tag lang für alles, was Dein Bauch Dir als richtig signalisiert
Lade Dir jetzt Deine Checkliste herunter!
Aus alten Mustern ausbrechen ist ein wunderbares Training für Deine Intuition. Noch wichtiger, als die Tagesaufgaben der Challenge zu erledigen, ist es, bei jeder Aufgabe nachzuspüren, wie es sich für Dich anfühlt.
Sei offen für das, was gut tut. Wie fühlt sich Minimalismus für Dich an? Was ist das Wesentliche in Deinem Leben und was ist überflüssig? Integriere neue Angewohnheiten in Deinen Alltag. Lass im Gegenzug das gehen, was Dir nicht mehr nützt. Ganz egal, was andere sagen und denken. Nicht sie leben Dein Leben.
Du lebst es. Und vor allem: Bleib stets achtsam und aufmerksam. Etwas, das Dir vor einem Jahr noch gute Dienste erwiesen hat, kann heute überflüssig oder sogar schädlich sein. Aber das ist ein Thema für einen anderen Tag.
Für heute bleibt mir nur noch, Dir eine wunderbare Challenge zu wünschen! Geh in den nächsten 31 Tagen neue Wege, geh langsam und genieße!
Bist Du bei der Minimalismus- Challenge dabei? Merk sie Dir jetzt auf Pinterest!
Magdalena
Liebe Andrea,
danke Dir für die super Liste! Für alle eine prima Motivation. Also, liebe LeserInnen…die ersten Schritte sind ganz einfach….ausdrucken, in den Geldbeutel packen oder an den Kühlschrank hängen, ANFANGEN und DRANBLEIBEN. Es macht wirklich Spaß:-)
Andrea
Klasse, dass Du dabei bist Magdalena!! ❤
Marlene // daseinealles.de
Love it! Tolle Idee, ich bin dabei. 🙂
Liebe Grüße
Marlene
Andrea
YEAH, Marlene! 💪 Viel Erfolg! ❤
Katharina
Liebe Andrea ,
Mmich hat es sehr inspiriert und motiviert nachhaltiger zu werden. Ich würde auch gerne minimalistisch werden! Doch ich habe das Gefühl das du eher erwachsene angesprochen hast und ich bin noch ein Kind ! Es wäre sehr nett wenn du mir ein Rat geben könntest wie ich es schaffe😀
Lg Katharina (13)
Andrea
Hallo liebe Katharina 🙂
Mein Blog ist primär auch an Erwachsene gerichtet, ein paar Tipps hab ich aber vielleicht doch für Dich!
Zuerst einmal: super, dass Du nachhaltiger und minimalistischer leben möchtest. Junge Menschen wie Du sind unsere Zukunft und das macht mich echt hoffnungsvoll 🙂
Die 5 Prinzipien es Lebens ohne Müll („Zero Waste“) kannst Du genauso auf Dich anwenden, auch wenn Du mit Deiner Familie lebst, Deine Mam für Dich mit einkauft usw.
Der Reihe nach lauten sie:
1. Ablehnen, was Du nicht brauchst
2. Reduzieren, was Du brauchst
3. Wiederbenutzen
4. Recyclen
5. Kompostieren
Das heißt: Du verzichtest beispielsweise auf Werbegeschenke, die Du nicht brauchst, auf Pröbchen, kaufst keine 10 Nagellacke für 99€ent das Stück usw 🙂
Dann reduzierst Du, was Du besitzt. Gemeinsam mit Deinen Eltern kannst Du z.B. die Bücher, CDs, DVDs reduzieren, die Du nicht mehr haben möchtest (ihr könnt sie über das Internet verkaufen…), Du kannst anregen, dass ihr Deine alten Spielsachen/ Elektronik, die in Keller, Speicher, Deinem Zimmer vor sich hinstauben, verkauft (etwa über die Ebay Kleinanzeigen…)
Sortiere Kleidungsstücke aus, die Dir zu klein sind, oder in denen Du Dich nicht wohlfühlst.
Dass Du in Deinem Alter noch nicht in Stücke investierst, die Du die nächsten 10, 15 Jahre besitzen wirst, ist völlig normal. Zum einen wächst Du noch, zum anderen wirst Du Dich so weiterentwickeln, dass es verrückt wäre, jetzt schon so zu konsumieren. Trotzdem kannst Du Dir (der Umwelt und Deinen Mitmenschen) die H&M- oder Primark-Shoppingtrips ersparen.
Versuche, weniger Kleidung einzukaufen und schau mal, ob es in Deiner Umgebung Second-Hand-Läden gibt. Hier findest Du oft sehr gut erhaltene günstige Stücke, Du kannst auch mit Freundinnen tauschen, das hab ich in Deinem Alter sehr gern gemacht. So brauchst Du wenig oder kein Geld ausgeben und kannst immer wieder was neues ausprobieren.
Essen: Vermeide Essen in Plastikverpackungen, nimm Dir Dein Pausenbrot von Zuhause mit (Stichwort: Furoshiki ), besorg Dir eine Glasflasche oder eine Kleen Kanteen (eine Metallflasche), die Du Dir immer wieder nachfüllen kannst. Das wäre dann auch schon der Wiederverwenden-Punkt.
Vielleicht kannst Du Deine Mam beim Einkaufen begleiten und sie dazu inspirieren, mehr unverpackte Lebensmittel oder Lebensmittel in Glascontainern zu kaufen (also lose Karotten statt der Plastiktüte, Milch und Joghurt im Glas statt im Tetrapack…).
Ganz toll finde ich z.B. auch Maya Penn von Maya’s ideas. Sie ist inzwischen 16 und ist nicht nur Umweltaktivistin, sondern auch Modedesignerin und noch viel mehr. Vor einiger Zeit ist ihr Buch erschienen, das gibt es momentan glaube ich nur auf Englisch. Hier findest Du ihren TED-Talk: https://youtu.be/jVcaTtJmRNs (mit deutschem Untertitel 🙂 Auf YouTube findest Du auch viele weitere Videos zum Thema Minimalismus für Teenager. Lass Dich durch sie nur nicht verkohlen oder zu noch mehr Konsum anstacheln 🙂
So das war jetzt schon ganz schön viel und ich hoffe, dass auch was hilfreiches für Dich dabei war!
Alles Liebe
Andrea
Katharina
Danke Andrea ❤️
Romy
Tolle Idee..habe auch das Gefühl, dass wir uns alle zustopfen und bald ersticken. ..ein ausräumen ist sooo befreieeeeeeend..sitze hier auch noch auf vielen Dingen meiner Ehe..weil ich so dran hing…nun wirds Zeit Luft zu machen…um atmen zu können…alles Gute Euch allen
Romy
Andrea
Liebe Romy,
spätestens wenn es droht, einen zu ersticken, wird’s Zeit auszuräumen, ja! Es gibt aber durchaus auch Menschen, die ihr Zeug lieben und sich damit sehr wohlfühlen 🙂 Was auch immer für einen selber funktioniert 🙂
Alles Liebe für Dich
Andrea
Cynthia
Liebe Andrea,
eine sehr gelungene Liste. Ich hatte mich bei deiner Einleitung zwar nicht angesprochen gefühlt, aber war neugierig auf deine Liste. Zum Schluss kann ich dir nur zustimmen. Den Großteil der Punkte mache ich sehr regelmäßig und das Leben wird dadurch viel entspannter. Wichtig ist, dass man sich immer wieder darauf besinnt. Denn manche Muster bekommt man einfach schwer weg (Punkt 1 mache ich fast jeden Monat…).
Deine Liste hatte auch Paar neue Ideen. Nummer 23 sollte wirklich mal angegangen werden….
Andrea
Liebe Cynthia,
und manchmal lohnt es sich doch, weiterzulesen… 🙂 Freut mich, dass für Dich was dabei war! 23 ist so ein schwarzes Loch, in dem alles verschwindet 😉 Es lohnt sich, das mal anzupacken!
Liebe Grüße
Andrea
Sabi
Schritt 1 – 6 der Challenge erfolgreich erledigt 🙂 wie gut das tut…wow…neues Leben, ich komme ❤ Danke , liebe Andrea !!